Es ist die sanfte, weiche Wärme des Herbstes, die hervorkommt, wenn die Schneedecke schliesslich zerrinnt. Wenn die Sonne auf die vollen, erdigen Farben trifft und diesen Nimbus der Kälte verschwimmen lässt, das braune Laub, das dunkle Holz, den Boden selbst in einem warmen Licht badet, ist es eine Fortsetzung des Herbstes, die Frühling bedeutet, Frühling verkündet, einem neuen Wachsen Geborgenheit bietet. An den gelbbraunen Hängen, die sich im idealen Winkel den schräg einschwebenden Sonnenstrahlen entgegenrecken, kriechen Grillen und Spinnen aus ihren winzigen Höhlen, um ein Sonnenbad zu nehmen. Es ist das verdorrte Gras, das nun Leben spendet – als schützende Decke gegen den Wind, der noch den Atem der Schneegipfel mit sich trägt. Sonnenenergie speichert sich in diesen Schichten, und was eben noch lebensfeindlich und abgestorben schien, bietet Wärme und sanften Halt; es krabbelt schon, es raschelt und rührt sich, und dort versteckt birgt sich das frische Grün, das wir als eigentlichen Frühjahrsboten sehen. Das Leben aber spendet der vollmundige, reife Herbst. Ist er tiefgekühlt und konserviert, nun freundlich zurückgekehrt, oder hält die Erde nach all der Kälte nur die Erinnerung an seine warme Geborgenheit? Wenn diese Wärme den Boden durchtränkt und aus seiner Kältestarre löst, das volle, körperhafte Aroma der Erde freigegeben wird, wird sie in Fruchtbarkeit zu Frühling.