Immer ein Meilenstein im Jahreslauf: die ersten Keimlinge der Tomatensamen. Der Samen, die von meinen Tomaten stammen, die von den Tomaten abstammen, die hier wuchsen und gediehen, als wir eingezogen sind. In einem Schälchen mit Erde zeigt heute sogar ein Salatsämling einen ersten grünen Spross. Vor dem Wetterumschwung hatte ich mich dazu hinreissen lassen, ein paar Sachen direkt im Garten auszusäen: Frostbeständigen Spinat, Jungzwiebeln, Kohl. Aber so winterlich wie jetzt war es seit Monaten nicht.

Der Schnee bleibt zwar jeweils gerade mal einen Tag liegen, aber der Winter räumt nun doch nicht kampflos das Feld. Er scheint mühsam aus seinem eigenen Schlaf zu erwachen. Letztendlich macht er sich doch noch bemerkbar – zum Glück etwas träge. Stürmischer, kalter Wind, immer wieder Schneegestöber, trübe, kalte Tage. Wenn auch nicht sehr kalt, so doch viel kälter als in den vorigen Wochen. Es heisst wieder: den Küchenherd möglichst den ganzen Tag heizen, das Brennholz doch noch schwinden sehen, immer und immer wieder Jacke und Stiefel anziehen.

Gerade bei diesem Wetter hat sich, ausser den jungen grünen Trieben, noch ein Frühlingsbote gemeldet. Der Frühlingsbote schlechthin. Gestern Abend klang das in purer Freude enthemmte Jubeln der Singdrossel durch die frühe Dämmerung.