Dieser Monat begann mitten im Frühjahr, brachte wenige kurze Schauer, ein paar davon mit peitschenden weissen Vorhängen von Styroporkügelchen, einer trockenen Mischung zwischen Schnee und Hagel, kalte Schichten in der holden Frühlingsluft. Dann ein Abend, so sommerlich warm, dass es einem fast den Atem nahm, wenn nicht durch die so stark veränderte Atmosphäre, dann doch, weil es geisterhaft unwirklich war.
Und gestern war alles schon weiss, als der Tag heraufdämmerte. Weiss und doch bleiern. Die Katzen enttäuscht, die Vögel regelrecht deprimiert, und ich erlebe nun doch wieder Tage, an denen ich nur in der Küche hocke und mich am liebsten ganz vergraben würde. So deutlich spüre ich nun, was uns in den vergangenen Monaten an Kälte und Einschränkung erspart geblieben ist. Völlig unmotiviert und immoblisiert, frage ich mich, warum ein wenig Winterwetter so lähmend ist. Die Kälte. Der Schnee. Das Trübe.
Heute mittag war es strahlend schön. Stunden später wieder düster. Nun sitze ich in der Küche, auf der einen Seite schläft meine Katze, tief eingerollt unter ihrer Decke, auf der anderen Seite liegt der Kater und verbreitet ein gutartiges, dumpfes Grollen – wenn er hier im Warmen liegt, hört er kaum jemals auf zu schnurren. Um uns herum jault, scheppert und rumpelt alles. Wir kennen die Geräuschkulisse. Grimmige Winterstürme haben unsere Welt im Griff. Wir haben es gemütlich.