Artgerecht Leben

Sommerluft

Wenn man aus der Tür tritt, steht die Hitze geballt da und wird handgreiflich. Ein paar Schritte aus der Stauzone heraus, und die Luft ist Sommer pur: heiss, aber lebendig, mit der latenten Bewegung des Verharrens im Sprung, der geballten Kraft dieser Zeit des Reifens. Jeder Schatten bietet eine Insel der Ruhe, den Raum, die Inspiration zu verarbeiten. Der Kater schläft geschützt im dicken kühlen Duft der Rosen. Meine Katze räkelt und dehnt sich im stabilen Schatten der Hollundersträucher, auf steinernen Sockeln aus Kühle. Wir sind geborgen in sattem, feuchten Grün, umfasst von heisser Sonne, die strahlt und wärmt und doch unsere Rückzugsorte respektiert. Unser Haus verharrt kühl und gelassen. Der Brunnen plätschert. Wir haben es gut.

Es sind die Abende, die traumgleich werden. Der intensive Geruch des Sommers, mit allen Sinnen spürbar, fühlbar auf der Haut. Süss, lebendig, vollmundig. Düfte, sie bringen das Unmittelbarste und Intimste aller Empfindungen, lassen sich nicht vermitteln. Sie bestehen im Augenblick von Zeit und Raum, und tragen über alle Dimensionen hinaus. Dieser Duft hat Körper, ein Bad, in das man eintaucht, während es das Innerste füllt. Die irrlichternden Leuchtkäfer mäandern durch ein warmes Meer von Geborgenheit.

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