Es ist die Zeit, das alles wächst und wuselt. Um diese Jahreszeit oft so schnell und so viel, dass ich etwas den Überblick verliere. Die Ameisen, die wieder einmal hinter dem Küchenherd eingezogen sind, sind geblieben. Aber als sie anfingen, Larven hereinzubringen, wurde es mir zu viel. Der Zugang zur Strasse befand sich wieder direkt neben der Haustür, wo ich sie bereits im vorigen Jahr mit viel Essig abgefangen und aufgehalten habe, also versuche ich das wieder. Es ist etwas zu viel Verkehr in der Küche, und ich war nie so dafür, jemanden einziehen zu lassen und dann gleich eine grosse Familie zu gründen… irgendwann ist es auch mir zu bunt. Alle, die gerade noch im Haus unterwegs sind, kehre ich zusammen und setze sie vor die Tür. Und wahrhaftig. tagelang herrscht Ruhe. Bis sich langsam wieder eine Strasse bildet. Ich renne zur Haustür, aber dieser Eingang wird nicht mehr benutzt. Also muss ich mir in der Küche die Stellen vornehmen, wo die Besucher zwischen Boden und Wand hervorkommen. Mehr Essig, und etwas Teebaumöl. Ich hoffe, den alten Holzdielen macht es nichts aus. Nun bringe ich immer wieder ein paar Ameisen nach draussen, die, die herumirren und nicht mehr wissen, wohin. Vielleicht muss ich das ganze Prozedere noch ein paar Mal wiederholen, und die Ameisen werden nicht glücklich darüber sein, aber zumindest muss ich keinen ganzen Staat ausrotten… ich hätte sich gleich zu Anfang abweisen sollen.
Draussen und im Garten ist es die Zeit, in der Gras und Gestrüpp uns buchstäblich über den Kopf wachsen – naja, den Katzen zumindest, und sich alles kaum bändigen lässt. Der echte Kampf aber ist die Verteidigung des Gartens gegen die orange-braunen Nacktschnecken. Oh wei. Ich habe gelernt, nachdem ich voriges Jahr alle drei Zucchinipflanzen eingebüsst habe, von meinem ganzen Erdbeerbeet nur zwei oder drei Erdbeeren gegessen habe und sonst auch grosse Verluste hatte. Salat und empfindlichere Kräuter wachsen nun in Blumenkästen an der Hauswand. Aber vor allem nehme ich gleich zu Saisonbeginn den Kampf gegen die Schnecken auf. Mit einem Mittel, dass angeblich und hoffentlich völlig biologisch und unschädlich ist, ausser für Schnecken. Es fällt mir nicht leicht. Vor allem, weil andere Schneckenarten auch dran glauben müssen. Wenn ich eine bei den Ködern sehe, werfe ich sie weit weg in die Wiese. Aber jetzt tue ich es wirklich, ich gebe den Schnecken Köder, die sie umbringen. Aus Notwehr. Diese Art hat keine natürlichen Feinde und ist zur Plage geworden. Ich brauche mein Gemüse. Ich will meine Erdbeeren. Es ist tatsächlich nicht immer einfach, Grenzen zu setzen.