Und das nicht ganz freiwillig. Wir hatten nun ein paar wunderbar milde Tage, richtig warme Stunden und beinahe frühsommerliche Abende. Das Haus ist aber teilweise noch kalt, teilweise schon etwas ‘angewärmt’, aber zum stillsitzen reicht es noch nicht, und bei Schlechtwetter wird es recht ungemütlich. Seit vielen Jahren behaupte ich nun schon, dass Frühjahr und Herbst eingespart wurden – es ist winterlich und kalt, und schwupps, eines Tages ist es plötzlich heiss und sommerlich, oder umgekehrt. Dieses Jahr scheint ein endloser Frühling zu herrschen. Seit Februar schon, als es, im Verhältnis zur Jahreszeit, so wunderbar warm wurde, auch im März und April, da gab es auch wieder Schlechtwetterperioden, und nun im Mai ist das Wetter so wechselhaft (die berühmten Eisheiligen haben ihren Aufenthalt gleich auf mehrere Wochen ausgedehnt), das es einfach noch nicht wärmer geworden ist. Pflänzchen und Aussaat von Februar, März und April sind in der Warteschleife – wachsen ist einfach noch nicht drin.

Was hat dies nun mit dem Heizen zu tun? Dabei sind wir ja auf den grossen Küchenherd angewiesen, und dessen Vorteil verwandelt sich schlagartig in einen Nachteil. Die Hälfte dieses Herdes besteht aus dem sogenannten Schiff, ein grosser Wassertank zur Warmwasseraufbereitung. Dadurch gibt es in der Küche den ganzen Winter hindurch ganz automatisch warmes, meist heisses, Wasser. Nun gab es aber doch schon milde Tage, Tage, an denen ich mir nicht unbedingt die Zeit nehmen musste, zu heizen, oder an denen ich nur abends kurz eingeheizt habe. Und das Wasser ist nur noch lauwarm. Ein Tag ohne Heizen, und das Wasser ist kalt. Das Wetter wird wieder schlechter, es ist immer noch recht frisch im Haus, also versuche ich wieder einzuheizen. Ich bin sogar vorbereitet, wende alle Tricks an, ich kenne das Problem ja schon… und trotzdem stehe ich innerhalb von Minuten in so dickem Rauch, dass ich nur mit angehaltenem Atem hinausrennen kann. Und wieder zurück, um die Fenster aufzureissen. Raus. Und wieder zurück, um zu sehen, ob sich noch etwas für das Herdfeuer tun lässt. Raus. So schnell wie möglich. Inzwischen ist im Haus und auch vorm Haus alles dick verqualmt. Als dies vor Jahren zum ersten Mal geschah, hatte ich befürchtet, die Feuerwehr taucht gleich auf. Dass es niemandem auffällt, ist andererseits auch nicht so beruhigend,

Nach einiger Zeit, und ein paar Touren zurück in die Rauchsuppe, habe ich es geschafft, die schwarzen, schwelenden Holzstücke in einem Metallgefäss hinauszutransportieren. Wie kann so etwas passieren? An der einen Seite des Herdes ist das ‘Ofenloch’, der recht kleine Heizraum, in dem das Holz brennen sollte. Daneben das Backrohr, dann der grosse Wasserbehälter. Danach erst kommt der Kaminanschluss. Fehlkonstruktion. Wenn das Wasser kalt ist, und die erste Wärme entsteht, findet erstens der Rauch über diese Kältezone hinweg den Weg zum Kamin nicht mehr. Zweitens bildet sich schlagartig Kondenswasser, eine ganze Menge, ganze Rinnsale, und das brennende Holz wird langsam gelöscht, die Rauchentwicklung ist dabei immens. Lässt man das Wasser im Schiff erst mal abkühlen, ist es mit dem Heizen vorbei. Und in diesem Jahr war das, bei diesem Wetter, noch nicht der richtige Zeitpunkt.