Tja, so nennt sich das hier. Mir wäre lieber, der Nebel würde mal aufreissen, zerreissen, oder so etwas in der Art. Statt dessen werden wir mit einer kalten Mischung aus Schnee und Staub bedeckt. Etwas, das fast so fein ist wie Mehl, aber dicht wie ein Vorhang fällt, Tag und Nacht. Und alles ist wieder weiss. Dabei sollte theoretisch gerade ein meteorologisches Hoch über diesem Land und dieser Region liegen…
Und gerade in diesem Wetter waren die Dachdecker da, um die Abdichtung um den Kamin herum zu erneuern. Im Herbst hatte ich feststellen müssen, dass Wasser am Kamin entlang hereinläuft, dann gab es das übliche Hin und Her und die Abklärung von Versicherungsfragen, und schon kam der erste Schnee. Bei der aktuellen Wetterlage sah ich nicht einmal einen Sinn darin, noch einmal nachzuhaken. Als ich gestern heimkam, voilà, durch den Schneestaubvorhang kaum erkennbar, Fahrzeuge am Parkplatz und drei verfrorene Gestalten am Dach. Die weiteren Dachplatten könnten sie gerade nicht kontrollieren – verständlich, sie sind unter einer weissen Schicht verborgen. Die fleissigen Handwerker waren nicht darauf gefasst, mit diesem lokalen Wetterphänomen konfrontiert zu werden. Ein paar hundert Meter weiter gibt es nämlich nichts von diesem mysteriösen Schnee. So schön es hier sein kann, manchmal bildet sich genau hier ein Kältesee und eine magnetische Anziehungskraft für Nebel und Schauer aller Art, von Windböen ganz zu schweigen. Unser eigenes Mikroklima.