Artgerecht Leben

Ohne Gift

Vor einiger Zeit habe ich von der Ameiseninvasion in unserem Eingangsbereich berichtet: auch dieser Spuk war nach ein paar Tagen vorbei. Diesmal, weil es sich um ein relativ weitläufiges ‘Siedlungsgebiet’ handelte, habe ich es mit Essig versucht. Auch das wirkt ausgezeichnet! Ich habe wirklich aufgepasst, dass niemand ertränkt oder übersäuert wird, habe aber die Türschwelle und die weiteren interessanten Gebiete ein paar mal mit Essig befeuchtet, und siehe da: am nächsten Tag noch einige wenige Ameisen, dann gar keine mehr! Wahrscheinlich habe ich beim selben Stamm nochmals für eine Katastrophe gesorgt: als ich die wenigen verbliebenen Holzscheite wegnehmen wollte, um die neu eingetroffenen aufzuschlichten, brach in den Anfängen eines Ameisenhügels Panik aus. Also habe ich alles liegen lassen und einfach darauf aufgebaut. Alles hat sich wieder beruhigt. Im nächsten Frühjahr, wenn das Holz zur Neige geht, müssen wir uns eventuell neu engagieren.

Wenn im Haus Ameisen auftauchen, versuche ich erstmal, die Situation einzuschätzen: ist es sehr feuchtes, gewittriges Wetter, kann es gut sein, dass die Besucher nach ein paar Stunden oder am nächsten Tag schon wieder verschwunden sind. Wenn es danach aussieht, dass sie bleiben wollen, verwende ich Teebaumöl. Einfach ein wenig auf den Wegen verschmieren, die Punkte, an denen sie zum Vorschein kommen und wieder verschwinden, damit behandeln, das Ganze eventuell nach ein paar Tagen wiederholen. Bisher funktioniert es. Die Ameisen können nicht mehr vorbei und müssen sich etwas anderes einfallen lassen.

Voriges Jahr hatten wir ein ganz anders Phänomen: offenbar war ein Stamm irgendwie in der Wand hinter dem grossen Küchenherd eingezogen. Kurz nach dem Einheizen begann die grosse Rennerei: eine ganze Menge Ameisen suchte das Weite. So weit so gut. Nur wiederholte sich das Ganze immer wieder… Offenbar kehrten sie später wieder zurück. Beim nächsten Mal einheizen: Oh? Oh heiss! Heiss! Heiss! Heiss!!! Wieder alle Ameisen an der Wand entlang… Irgendwann musste ich nicht mehr heizen, und im Herbst hat sich das Spiel nicht wiederholt.

Mit Wespenköniginnen habe ich es immer schwer. Wenn sie den ganzen Tag an bestimmten Stellen herumschwirren, muss ich sie wohl erschlagen, um nicht später einem ganzen Volk zu Leibe rücken zu müssen – aber es kostet sehr viel Überwindung. Allerdings kenne ich zwei Allergiker, selbst reagiere ich ziemlich stark auf Stiche, und ich befürchte, dass meine Katze es an nötigem Respekt mangeln lässt und ein Wespennest interessant findet. Am und im Haus ist es einfach keine gute Idee. Unterm Dach scheinen sich auch Vögel darum zu kümmern; dort habe ich schon öfter zerstörte Nester gesehen. So gibt es auch wieder Hilfe aus der Natur.

Die Schnecken machen es mir in diesem Jahr allerdings schwer; es regnet immer wieder, alles ist nass, ideale Bedingungen. Bei dem Wetter hilft es auch nicht, die Erde zu lockern oder Asche zu streuen. Zwar fressen sie das Trockenfutter vom Kater, bis sie wahrscheinlich platzen, aber das scheint nicht mehr zu reichen – in diesem Jahr muss ich doch Schäden und Einbussen bei meinen Gemüsepflänzchen in Kauf nehmen…

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