Das Flutlicht ist an. Der Wind ist mild, der Abend wieder ungewöhnlich warm. Ich steige den Hang hinauf, um das Panorama zu geniessen. Die Hügel liegen weit ausgebreitet, blaugrün, matt schimmernd, einzelne Tupfer von blühenden Bäumen. So spät am Abend ist kaum noch menschliche Beleuchtung zu sehen, nur die Stadt scheint ein harmonisches Lichtermeer. Die Wolken ziehen rasch, mal vor dem Mond vorbei, mal dahinter. Die Wiesen wogen hell im Wellengang des Windes. Das frische Laub der Birken schimmert und spielt mit Lichtreflexen. Die grossen Eschen ächzen, die Fichten rauschen. Stilles Land. Ruhe. Die Windböen geben der Atmosphäre etwas aufgewühltes, belebendes. Die Ruhe bleibt.
Wieder vor dem Haus, lege ich mich ins Gras und sehe den Mond an, die eiligen Wolken. Es sollte ein Grundrecht sein, nachts im Gras zu liegen und den Mond anzusehen. Es ist ein Luxus, das tun zu können, ohne dass jemand über einen stolpert, sich zu Tode erschrickt, die Polizei ruft oder einen ins Irrenhaus einweisen lässt. Obwohl, der Kater findet es äusserst suspekt. Es scheint doch höchst unüblich zu sein, das Menschen sich so verhalten. Er nähert sich ein paarmal rasch aber sehr vorsichtig meinem Kopf und scheut sofort wieder zurück. Er gibt kurze, freundliche, aber deutlich verunsicherte Laute von sich. Ausgerechnet er. Ich habe doch nur an seiner Welt teil. Wenige Momente später merke ich, dass er sich schräg hinter mir hingelegt hat und mich aufmerksam bewacht. So ist die Welt in Ordnung.