Also nun ein Zwischenbericht aus dem Aussenbüro, da ich vor lauter draussen sein sonst gar nichts mehr am Computer mache…
Von dicken, dreifach gefütterten Winterschuhen fast nahtlos in den Barfussbetrieb gewechselt, erlebe ich hier inzwischen schon sommerliche Zustände. Gestern der erste Tag ohne heizen, heute die kurze Hose. Bevor man überhaupt richtig mit der Gartenarbeit angefangen hat, wächst einem schon alles über die Füsse, und, je nach Arbeitsauffassung, über den Kopf. Das ist Wandlungsfähigkeit!
Ein grosser Teil des Gemüsegartens ist nun auf- bzw. umgegraben. Jetzt ist es wolkenlos und die Sonne ist schon so heiss, dass sich das Unkraut auch bald aussortieren lässt – bisher war der Boden von Tauwetter, Schneeschmelze und Regen so nass und schwer, das man mit einem Grasbüschel gleich ein Kilo Erde abtransportiert hat. Ein paar Beeten – oder Streifen – hatte ich schon Vorlauf gegeben, und dort zeigen sich nun winzige Spinat- und Kohlpflänzchen. Meine ‘Anzucht’ im Haus platzt inzwischen aus allen Nähten, die kleinen Tomaten- und Paprikapflänzchen brauchen nach und nach grössere Gefässe, mehr Platz, mehr Lebensraum. Aber sie entwickeln sich wunderbar. Andererseits sehe ich mich einer Ringelblumen- und Kamillenschwemme gegenüber… ich könnte alles einfach wachsen lassen und Absatzmöglichkeiten dafür suchen. Eigentlich könnte das doch auch eine Option sein?
Die Vögel wollen sich noch nicht so recht von den Futterstellen trennen; hier am Land in diesem überflussartigen Wachsen und Gedeihen müsste es doch langsam genug frische Nahrung geben? Auch der verrückte Buntspecht besucht uns noch regelmässig. EIn beängstigend lautes Geflatter, und er macht sich an einem Stützpfeiler des Balkons zu schaffen, um dazwischen immer wieder zum Futterspender der Meisen zu wechseln, diesen gefährlich in Schwingung zu versetzen, und dann wieder das Holz ganz genau zu beäugen. Ein recht hektischer Zeitgenosse. Die anderen Vögel sehen sich das Ganze mehr oder weniger geduldig an und warten, bis der ganze Aufruhr wieder vorbei ist.
Ich durchlebe gerade eine Sinnkrise, weil meine neuen Blumen Halbschatten wünschen – wohin nun mit den stilechten, alten Holztrögen für meine neuen Schützlinge? Hier gibt es entweder Sonne pur oder Schatten pur, oder höchstens einen halben Tag Sonne und einen halben Tag Schatten. Aber das wäre kein Halbschatten… dies fällt eindeutig in die Kategorie der durchaus nicht unangenehmen Problemchen. Wir werden das schon noch zur Zufriedenheit aller Betroffenen lösen.
Ein richtig sommerlicher Abend: das Fenster zum Balkon offen, das Zimmer hell, die Luft ist frisch und zugleich noch angenehm mild. Fast ist es draussen noch wärmer als drinnen. Die Nächte sind für die Jahreszeit ungewöhnlich warm. Wir geniessen es.
Heel leuk weer! Hier is de Forsythia al lang uitgebloeid. Wij hebben zelfs tropische dagen gehad: in De Bilt warmer dan 30 graden.