Artgerecht Leben

Zäunen

Naja, so richtig auch nicht, eigentlich ist dies eher: an morschem Holz herumreissen… Endlich, der Boden ist weich, feucht, alles riecht nach Erde, und es gibt genug zu tun. Der Stacheldrahtzaun, der die Hänge um unseren Hof herum einfasst, ist eigentlich nicht meine Sache. Der Bauer, dessen Grundstück im Osten angrenzt, unterhält ihn, da seine Kühe den Sommer hier verbringen. Aber um Haus und Garten gibt es so etwas ähnliches wie Zäune, die entweder schon alt sind oder aus altem Material patchworkartig zusammengestellt wurden. Ich will bestimmt keine neuen Aluzäune, aber hier gibt es Bauwerke, die sogar meinem Ordunungssinn entgegenlaufen. Oder für alle möglichen Lebewesen zur Gefahrenquelle werden: schon zu Anfang habe ich an den seltsamsten Stellen regelrechte Stacheldrahtnester entfernt, es gibt aber immer noch vereinzelte Stolperfallen. Ausserdem wurden teilweise Metallgitter und scharfkantige oder rostige Eisenteile mit eingeflochten. Dies alles zu entwirren ist auf den ersten Blick nicht sehr verlockend, aber es ist eine befriedigende Form des Aufräumens. Man muss sich vor ernsthaften Kratzern und Schnitten in Acht nehmen (ich bin einfach nicht fähig, länger als eine Minute mit Handschuhen zu arbeiten), aber man kann sich wunderbar austoben und auspowern. Die Kunst ist tatsächlich, das Ganze überhaupt zu demontieren: die ‘Zaunpfähle’ sind zwar grossteils längst abgefault, das heisst, sie haben keine Verbindung mehr zu dem Teil, der im Boden steckt, dafür sind aber alte Bretter und andere morsche Holzteile mit einer Vielzahl von Nägeln, Drähten und Klammern nachhaltig befestigt. Das Ganze ist horizontal und nicht mehr vertikal verankert. Es ist schwer, einen Ansatz zu finden… Oft ist die beste Lösung, einige Meter Gewirr erstmal weg zu schleifen und dann ausgiebig auseinander zu nehmen. Das Entfernen der unzähligen krummen Nägel, wenn überhaupt möglich, ist dabei noch der grösste Kraftakt.

Und dann: den grossen, tatsächlich schweren Treiber in den weichen Boden fallen lassen, den Vorschlaghammer nehmen, alle wissen lassen, das hier gearbeitet wird… neuen Zaunpfahl rein, und dann wieder mit altem, verwitterten Holz arbeiten. Es soll ja alles schön bleiben 😉 Ausserdem ist das alte Holz äusserst beliebt, um die Krallen zu schärfen. Toll, keinem Menschen würde auffallen, das hier etwas gemacht wurde….

 

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