Artgerecht Leben

Winter

Es ist Winter. Richtig Winter. Immer noch. In diesem Jahr schon zwei Monate länger als im vorigen. Schnee, Schnee, Schnee. Es schneit immer wieder tagelang ununterbrochen. In meinem erwachsenen Leben (das sind jedenfalls mehr als zwanzig Jahre, wenn auch nicht so furchtbar erwachsen) habe ich das kaum je gesehen.

Es macht mich verrückt, es macht das Leben aufwendig, kompliziert, und doch träge. Man möchte in Kältestarre verfallen und doch ist mehr zu tun als sonst. Es bringt aber alles andere zum Stillstand, wenn man tatsächlich “naturbelassen und artgerecht” leben möchte.

Und doch… irgendwo vibriert die romantische Empfindung, ganz kurz auch eine kindliche Aufregung und Sensationslust… Irgendwo eine Befriedigung, das alles so ist, wie es sein soll…

Ja, eine gewaltige Gelegenheit, sich einzuigeln und all das zu tun, was man immer schon tun wollte. Da hat die Sache allerdings einen Haken: das ganze Leben zieht sich in die Küche zurück, das Herz des Hauses mit dem grossen Holzherd. Eine geräumige Küche, zum Glück, aber bei diesem Wetter auch nicht immer so warm, wie sie sein könnte.

Und hier trifft sich nun alles: ausser den üblichen Küchensachen und häuslichen Tätigkeiten auch Bücher, Laptops, Zeitungen, Unterlagen, Wäsche zum Trocknen und alles, was sonst zwischendurch noch gebraucht wird. Im Treppenhaus hat es noch leidliche Plusgrade, mehr nicht. So lasse ich es meist gleich sein, noch etwas um- oder wegzuräumen.

Und draussen: Schnee räumen, mal mehr, mal weniger, überall Vogelfutter nachfüllen, den Kater wärmen, Holz holen, und das Ganze wieder von vorne…

 

 

Die mobile Version verlassen