Artgerecht Leben

Kältewelle

Totale Anspannung. Stress ohne Ventil. So war das Gefühl am ersten Abend. Naturnah leben heisst sicher nicht immer Romantik und Entspannung, da gibt es Dinge, wo man durch muss. Aber nun war ich mir nicht so sicher, ob meine Heizmöglichkeiten überhaupt für eine minimale Wärme noch ausreichen würden, ob die Wasserleitungen durchhalten, ob das Auto noch anspringt, falls ich es dringend brauche…

Ich kenne die Geräusche, die Holzhäuser bei Hitze und relativ plötzlicher Abkühlung machen, gut, und an diesem Abend war es ähnlich: es war ein sonniger Tag gewesen, zu Sonnenuntergang dann schon -11°, und die Temperatur sank und sank. Und das Haus machte Geräusche. Tick tick tick tick tick tick in so einem Tempo und solch hohen Tönen, dass es unheimlich war. Wenn man von der Küche in den Flur kam, umwehte die Kälte einen schon, wenn man die Haustür öffnete, änderte sich die Struktur der Haut schlagartig und das Körpergefühl war eher eingeschränkt – und so sollte es nun mindestens fünf Tage bleiben.

Zwischendurch gab es sonnige Tage oder zumindest Stunden, Gott sei dank. Durch die Fenster strahlt dann direkt Wärme, auch wenn es noch so tief unter Null ist. Und es ist so wichtig für alle Lebewesen, die dies alles durchstehen müssen. Ich habe relativ wenig geschlafen, bleibe lange auf, um weiter Holz nachlegen zu können, am Nebengebäude das Wasser laufen zu lassen, damit es nicht abfriert, und um dem Kater noch Gesellschaft leisten zu können. Ich stehe relativ früh auf, um wieder einzuheizen und das Wasser wieder laufen zu lassen..

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